Die BDA Galerie zeigt: Mäusebunker & Hygieneinstitut: Versuchsanordnung Berlin

Architekturen von G+M Hänska I Fehling+Gogel

verlängert bis 22.10.2020

→ Eine Ausstellung der BDA Galerie und seines Kuratoriums, verantwortlich: Ludwig Heimbach

Welchen Stellenwert hat die Architektur der Nachkriegsmoderne für die Gesellschaft? Welche Rolle spielt in den Debatten um Erhalt, Weiterbau und Rückbau das Thema Ressourcenökonomie? Ausgehend von diesen Fragen wendet sich die BDA Galerie in ihrer Ausstellung Mäusebunker & Hygieneinstitut: Versuchsanordnung Berlin zwei bedrohten Baudenkmalen und Ikonen der Nachkriegsmoderne zu, die landläufig dem „Brutalismus“ zugeordnet werden: die Zentralen Tierlaboratorien der FU Berlin (1967-1981) von Gerd und Magdalena Hänska  – dem „Mäusebunker“– und das gegenüber liegende und unterirdisch mit dem Mäusebunker verbundene „Hygieneinstitut“ (heute: Institut für Hygiene und Umweltmedizin der Charité, 1967-1974) von Fehling+Gogel.

Für die Schau wird in den Ausstellungsräumen des BDA Berlin ein von HEIM B. szenographiertes „Studierzimmer“ mit umfangreichen Informationen zu den beiden Bauten und zum gegenwärtigen Stand der Debatte um ihre Zukunft eingerichtet.

Begleitend lädt die BDA Galerie zum Screening des Films Mäusebunker von Lothar Hempel in das Kino Filmkunst 66 ein. Den Abschluss bildet die Podiumsdisussion „Zu wahr um schön zu sein?“ vor Ort im Kurssaal des Hygieneinstituts.

Die Ausstellung rückt die beiden Bauten exemplarisch für ihre Entstehungszeit und den Entstehungsort West-Berlin in den Fokus und soll die aktuelle Diskussion um Fortbestand und Weiternutzung beflügeln.
Dies geschieht an zwei Ausstellungsorten:

Krahmerstraße Berlin-Lichterfelde:
Hier präsentieren sich die beiden Bauten im Maßstab 1:1 und sind von außen erlebbar: in ihrer städtebaulichen Einbindung und Ensemblewirkung im Kontext mit dem Dorfanger und Schlosspark Lichterfelde, dem Wohnbau Hindenburgdamm/Krahmerstraße der Architekten Sobotka Müller und dem Teltowkanal, sowie in ihrer Unterschiedlichkeit der Architekturauffassung und vor allem in ihrer skulpturalen Virtuosität und Prägnanz.

Studierzimmer BDA-Galerie:
Das Studierzimmer präsentiert die in der äußeren Präsenz der Bauten nicht unmittelbar ablesbaren Qualitäten der Bauten der Öffentlichkeit:
Hier kann sich der Besucher in die Arbeit der BDA-Mitglieder G+M Hänska und Fehling+Gogel vertiefen. Präsentiert werden Originalmaterialien aus den Nachlässen und anderen bauzeitlichen Unterlagen, die größtenteils erstmals öffentlich gezeigt werden.
Das weitgehend nicht zugängliche Innere der Bauten lässt sich anhand der ausgestellten aktuellen Fotografien von Kay Fingerle erleben. Dazu werden die Gebäude auch in weiteren künstlerischen Aneignungen u.a. von Lothar Hempel, Julian Rosefeldt und Farao/Irrum, gezeigt.

Das Studierzimmer assoziiert Kontexte und kulturelle Implikationen sowie Überformungen von Cyberpunk, Stealth- und Soft Edge-Design zu Bunkerarchäologie, Landschaftlichkeit und „Ästhetik des Unheimlichen“ mit den Baudokumenten der Entstehungszeit.
Auch der aktuelle Diskussionsprozess um die Zukunft der Bauten wird im Studierzimmer dokumentiert. Dabei sollen Fragen aufgeworfen werden wie:
_Wieviel und welcher architektonische Substanzerhalt ist notwendig, um die kulturelle Identität zu erhalten und fortzuschreiben?
_Welcher Wert wird Baudenkmalen aus der Zeit einer an den Kriegsereignissen gebrochenen heroischen Moderne beigemessen, während an anderer Stelle derzeit mutlose Schein-Denkmale (wieder)errichtet werden?
_Welche Rolle spielt Ressourcenökonomie in den Debatten um Erhalt, Weiterbau und Rückbau?

Mäusebunker & Hygieneinstitut: Versuchsanordnung Berlin
Architekturen von G+M Hänska I Fehling+Gogel
Eröffnung: Samstag, 05. September 2020, 13.00-18.00 Uhr, BDA Galerie

Dauer der Ausstellung: 05. September – 22. Oktober 2020

Screening: „Mäusebunker“ ein Film von Lothar Hempel, Sonntag, 13. September 2020, 12.30 Uhr
Filmkunst 66, Bleibtreustraße 12, 10623 Berlin
Unkostenbeitrag: 5 € – Anmeldung erforderlich !

Sonderöffnung zur Berlin Art Week, Tag des offenen Denkmals und des Gallery Weekend: Sonntag, 13. September 2020, 14-17 Uhr in Anwesenheit des Kurators, Ludwig Heimbach

Finissage: Podiumsdiskussion im Hygieneinstitut, Hindenburgdamm 27 / Krahmerstr., Dienstag, 29. September, 18 Uhr – Anmeldung erforderlich !

Öffnungszeiten: Montag – Donnerstag 10 – 15 Uhr und nach Vereinbarung

BDA Galerie, Mommsenstraße 64, 10629 Berlin, Tel 030 886 83 206,
info@bda-berlin.de, http://www.bda-berlin.de

Weiterführende Informationen:
https://blog.bda-berlin.de/ category/bda-galerie/
Pressebild (Abdruck honorarfrei)
Foto: Mäusebunker&Hygieneinstitut: Versuchsanordnung Berlin ©Ludwig Heimbach

Presseinformationen/ Presseunterlagen:
Petra Vellinga, BDA Berlin, Tel 030-886 83206, vellinga@bda-berlin.de
Olga Karatzioti-B., Tel. 0176-34448159, galerie@bda-berlin.de

Hinterlasse einen Kommentar